Weniger Stress im Klassenzimmer – 10 Tipps für Lehrer

    Bei acht verschiedenen Klassen pro Tag und der engen Taktung im Schulsystem muss man gut organisiert sein. Reduziere Belastungen und komme stressfreier durch den Unterricht.  Unterricht vorbereiten, durchführen und nachbearbeiten, Prüfungen korrigieren, Sprechstunden halten, an Sitzungen, Konferenzen und Fortbildungen teilnehmen und daneben noch das Klassenklima pflegen, Schüler motivieren und Störsituationen bewältigen… wenn sich die Arbeit stapelt und die Termine häufen, kann man nicht nur leicht den Überblick verlieren, der ständige Zeitmangel verursacht auch Stress. Wer sich weniger gestresst fühlt, setzt sich nicht so sehr unter Zeitdruck. Durchbrich den Teufelskreis zwischen Zeitdruck, Stress und erhöhtem Zeitdruck. Folgende Tipps können dabei helfen: 

    1. Nutze das Pareto-Prinzip Mit möglichst wenig Aufwand den größtmöglichen Effekt erzielen, indem man bewusst Schwerpunkte setzt. Das ist das Pareto-Prinzip. Denn 80% unserer Ergebnisse resultieren oft nur aus 20% unserer wichtigsten Tätigkeiten. Wie sieht das in der Praxis aus? Zum Beispiel könnte für die Unterrichtsvorbereitung ein bestimmtes Arbeitsblatt viel wichtiger sein als die vier weiteren Übungsblätter, die man in mühsamer Kleinstarbeit zusammengestellt hat. Ein Beispiel des Pareto-Prinzips bei einem störenden Schüler könnte ein Anruf bei den Eltern sein, anstatt eine langwierige Diskussion mit dem Schüler zu führen. 

    2. Gut geplant ist halb gearbeitet Gehe rational mit deiner Zeit um und teile das zu Erreichende in Etappen auf, die schrittweise bewältigt werden. Verschiebe unangenehmere Aufgaben nicht auf die lange Bank. Bereite den Unterricht langfristig vor – spätestens am Vortag sollte das Material bereitgelegt und fertig für den Drucker sein. 

    3. Nein sagen lernen Dabei geht es nicht darum, ständig Nein zu sagen, sondern seine Bedürfnisse und sein Wohlbefinden für ebenso wichtig zu halten wie die der anderen. Es gilt, die systematische Selbstüberlastung zu verhindern. Wäge situationsbedingt ab: Was ist wichtig für mein Wohlbefinden? Wie wichtig ist es, dem anderen zu helfen? 

    4. Den Tag entspannt beginnen & Pausen machen Stehen Sie 15 Minuten früher auf als sonst und beginne den Tag entspannter. Nimm den Weg zur Schule bewusst wahr – wie fühlt es sich an, einen Schritt vor den anderen zu setzen? Achte auch während des Tages auf deine begrenzten Energiereserven: Hetz nicht von einer Tätigkeit zur anderen. Baue kleine entspannende Übergänge zwischen Unterrichtsstunden und Besprechungen ein (z. B. Atemübungen). 

    5. Gefühle ausdrücken und emotionale Unterstützung suchen Kränkungen und Ungerechtigkeiten sollten nicht hingenommen werden. Habe Mut zum Feedback. Tu dies in Form einer Ich-Botschaft: Sage taktvoll und ehrlich deine Meinung und welche Gefühle die Person in dir ausgelöst hat. Suche dir zudem Zuhörer und Vertrauenspersonen, bei denen du deine Ärgernisse unbeschwert von der Seele reden kannst. 

    6. Sachliche Unterstützung suchen Du kannst nicht alle Fragen allein beantworten und alle Probleme und kritische Situationen allein lösen. Sprich Kolleginnen und Kollegen an und bitte diese um Rat und Lösungsvorschläge. 

    7. Negativdenken vermeiden Sag „Stopp“, wenn du ins Grübeln und Selbstmitleid gerätst und konzentriere dich bewusst auf positive Dinge. Freue dich über das, was du kannst und leistest. 

    8. Unterrichtsproblemen vorbeugen Bereite deinen Unterricht gut vor. Teile der Klasse von Beginn an klar deine Erwartungen mit. Reagiere konsequent bei gravierenden Normverletzungen. Vermeide Killerbotschaften. Sorge für Stoff- und Formwechsel. Entlaste dich durch sinnvolle Rituale. 

    9. Gelassen in kritischen Unterrichtssituationen Bereite dich auf Disziplinkonflikte mental vor. Lass dich in Konfliktsituationen nicht vom ersten Negativgefühl zu impulsivem Handeln verleiten. Überlege, was dein Spielraum ist und welche Handlungsmöglichkeit angemessen erscheint. Bringe Kritik am Schülerverhalten konstruktiv zum Ausdruck und nimm dem Störverhalten auch durch Humor den Wind aus den Segeln. 

    10. Energie tanken und gesund leben Der Beruf ist nicht das ganze Leben. Pflege Tätigkeiten und Beziehungen, die dir Wohlbefinden und Sinnerfüllung geben. Eigne dir Entspannungsmethoden an und trete kürzer, wenn du dich überfordert fühlst. Und achte auf einen gesunden Lebensstil. Studien zeigen, dass Menschen, die sich ausgewogen ernähren, regelmäßig Sport betreiben und auf Alkohol und Tabak verzichten, nicht nur körperlich fitter, sondern auch belastbarer sind.